Mit dem Sommer verabschieden wir uns nicht nur von langen, sonnigen Tagen, sondern auch von frischen Pfirsichen, Erdbeeren und Co.. Aber kein Grund zur Trauer, denn mit der kalten Jahreszeit landen regionale Gemüsesorten auf dem Speiseplan, die knackige Salate und herzhafte Eintöpfe verfeinern.
Warum solltest du saisonal essen?
Mal abgesehen davon, dass das ganze Obst für deinen Mango-Papaya-Smoothie erst eingeflogen werden und im Flugzeug nachreifen muss, da es wahrscheinlich unreif geerntet wurde, hat es auch Vorteile für deinen Körper, saisonal zu essen. Denn regionales Obst und Gemüse, dass du bei lokalen Bauernbetrieben oder auf Wochenmärkten bekommst, wird in der Regel zum optimalen Reifepunkt geerntet und enthält deshalb die meisten Nährstoffe.
Die Natur ist nämlich so clever, dass die Sorten im Winter Saison haben, die essentielle Nährstoffe enthalten, die dein Körper gerade jetzt braucht.
Vitamine und Antioxidantien, die du dir im Sommer noch auch Beeren und Co. geholt hast, bekommst du jetzt von dunkelgrünen Kohlsorten und aus farbenfrohen Rüben.
Hier ein kleiner Spickzettel mit dem besten Wintergemüse, das du für deinen nächsten Marktbesuch auf deine Einkaufsliste setzen solltest.
Lagerungs- und Rezepttipps für Wintergemüse
Du kommst also nach Hause mit den Armen voller Chicoree, Grünkohl, Pilzen und Pastinaken – aber was nun? Wie kannst du sie am besten verwerten und lagern, damit sie möglichst lange haltbar sind? Genau dafür haben wir dir für jedes Wintergemüse praktische Lagerungs- und Rezepttipps herausgesucht.
Salate
Chicorée ist ein typischer Herbst- und Wintersalat, den du meistens von Oktober bis März frisch kaufen kannst. Die leckeren Knospen schmecken vor allem roh als Salat und in Kombination mit süß-saurem Obst wie wie saisonalen Äpfeln oder Orangen, die die bittere Note ausbalancieren. Für eine warme Reis- oder Nudelpfanne kannst du das schmackhafte Wintergemüse auch anbraten, schmoren oder wokken.
Guten Chicoree erkennst du daran, dass die Knospen noch fest verschlossen sind, keine braunen Flecken aufweisen und zart gelb schimmern.
Lagerungstipp: In ein feuchtes Tuch wickeln und im Kühlschrank lagern, damit er länger frisch bleibt!
Der nussige Feldsalat darf im Winter in keiner Salatschüssel fehlen. Auch diesen Salat kaufst du am besten in der Zeit zwischen Oktober und März.
Kürzere Blätter und dicht geschlossene Sträußchen sind übrigens ein Anzeichen dafür, dass der Salat ein noch intensiveres nussiges, sogar leicht pfeffriges Aroma aufweist. Am leckersten schmeckt Feldsalat in Kombination mit Früchten und (gerösteten) Nüssen, Kernen und würzigen Kräutern.
Kohl
Ein Winter ohne Grünkohl? War schon zu Großmutters Zeiten undenkbar. Was jedoch neu dazugekommen ist: Wir verwenden den nährstoffreichen Kohl immer öfter in seiner rohen Form als bewährte Zutat für grüne Smoothies.
Du kaufst diesen Winterkohl am besten in der Zeit von November bis Februar. Tipp: Wenn der Kohl schon vor der Ernte den ersten Frost abbekommen hat, ist er etwas milder und leichter verdaulich, da sich die enthaltene Stärke in Zucker umwandelt! Am leckersten ist der Grünkohl, wenn er vor der Ernte schon Frost abbekommen hat.
Wenn roher Kohl eher nicht so deins ist, kannst du ihn auch einfach als Beilage mit etwas Apfelessig andünsten oder in Suppen, Curries oder Dahl verwenden.
Lagerungstipp: Im Gemüsefach des Kühlschranks hält sich der frische Kohl (ungewaschen!) etwa 5 Tage. Falls du zu viel Kohl gekauft hast, kannst du ihn auch einfach in Portionsgrößen einfrieren, dann hast du den ganzen Winter was davon!
Pilze
Champignons werden in Deutschland das ganze Jahr über angebaut und sind besonders beliebte Zutat in Nudelsoßen oder Risotto.
Als leckere Alternative haben im Winter auch Austernpilze Saison. Sie stecken voller B-Vitamine und liefern pflanzliche Eiweiße, weshalb sie eine beliebte Fleisch-Alternative sind. Austernpilze schmecken mild und nussig und erinnern mit ihrem Aroma ein wenig an Schnitzel, weshalb man diesen Pilz auch manchmal als Kalbfleischpilz bezeichnet.
Lagerungstipp: Frische Pilze besser schnell verzehren. Ansonsten leicht in Papier verpackt im Kühlschrank nebeneinander lagern. Luftgetrocknete, vakuumverpackte Pilze halten fast ein ganzes Jahr!
Lauch
Auch Lauch oder Porree ist nicht nur ein leckeres und vielseitig einsetzbares Gemüse, sondern steckt auch noch voller gesunder Nährstoffe, wie Eisen, Kalium und Vitamin C. Genau deshalb gilt er sogar als Heilpflanze. Lauch verwendest du am besten in Suppen und Eintöpfen, schmeckt aber auch als Beilage, Quiche-Belag oder in Aufläufen.
Frischen Lauch erkennst du an einer festen Wurzel und einem festen Schaft. Lösen sich die Blätter bereits und findest du Risse oder Verfärbungen, ist der Lauch nicht mehr gut.
Lagerungstipp: Lauch kannst du an einem kühlen, trockenen Ort lagern, so hält er etwa 3-4 Wochen. Im Kühlschrank ist Lauch 1-2 Wochen haltbar. Hier gibt es einiges zu beachten: Am besten in einer Plastiktüte einwickeln, damit andere Lebensmittel nicht den Lauchgeruch annehmen. Außerdem reagiert Lauch, wie vieles andere Gemüse auch, sensibel auf das Reifegas Ethylen, das z.B. von Äpfeln oder Tomaten abgesondert wird. Also solltest du Lauch getrennt von diesen Sorten aufbewahren.
Du kannst Lauch in kleinen Stücken einfrieren, so hält er sich 10-12 Monate.
Rüben & Knollen
Pastinaken, die gelb-weißliche Verwandte der Möhre, passen durch ihren süßlich-würzigen Geschmack besonders gut in Suppen oder Gemüsepfannen. Das leckere Wintergemüse ist ballaststoffreich und liefert wertvolle Nährstoffe wie Kalium, Calcium, Phosphor, Eisen und Zink.
Gelbfleischige Steckrüben sind ein kalorienarmes und sehr nährstoffreiches Wintergemüse, das du sowohl roh als auch gegart essen kannst.
Die für lange Zeit unterschätzte Knolle Topinambur hat sich wieder einen Platz auf unserem Teller erkämpft. Die kleine Knolle ist leicht nussig im Geschmack und erinnert dabei an Artischocken oder Maronen. Durch ihren hohen Gehalt am Ballaststoff Inulin und Vitaminen gilt Topinambur als wahres Heilmittel für den Darm. Du kannst die Knolle sowohl gekocht, als auch angebraten genießen.
Schwarzwurzeln werden auch als Winterspargel bezeichnet und können ganz ähnlich als Kohlgemüse oder in Suppen verwendet werden. Am besten kaufst du Schwarzwurzeln in der Zeit zwischen Oktober und Februar. Auch diese Wurzel ist eine wahre Nährstoffbombe, die du dir nicht entgehen lassen solltest.
Lagerungstipp: Am besten lagerst du die ungewaschenen Knollen an einem kühlen, trockenen Ort (bspw. Kellerraum) bis zu 10 Tage. Gewaschen und geschnitten sind sie nur wenige Tage im Kühlschrank haltbar.
Ich wünsche dir viel Spaß beim Ausprobieren dieser leckeren Wintergemüsesorten! Weitere Inspiration für wärmende Eintöpfe und Suppen findest du übrigens auf unserem Rezeptblog.